Weltkatzentag
Anleitung zur Vergesellschaftung
Eigentlich kann man, wenn es richtig angefangen wird, fast jede Katze zu jeder gewöhnen. Bei uns im Tierheim, wo die Katzen in Gruppen leben, funktioniert das fast immer, denn Katzen sind, entgegen der landläufigen Meinung, keine Einzelgänger!
Was klar sein sollte für einen Mehrkatzenhaushalt: jedes Tier braucht seinen eigenen Fressplatz und es müssen mehrere Katzenklos, die an verschiedenen Stellen im Haus stehen, verfügbar sein.
Junge Kater unter 2 Jahren sind "Halbstarke" und benehmen sich, mit seltenen Ausnahmen, auch so. Zu ihnen passt am besten ein Kater in ähnlichem Alter. Wenn sie aber zu den Ausnahmen gehören, die lieb und sehr ruhig sind, dann kann man es auch mit einem älteren und/oder weiblichen Tier versuchen. Ältere Kater sind oft sehr sozial und vertragen sich mit allem.
Schwierig wird es meistens bei weiblichen Katzen, die schon richtig erwachsen sind. Die reagieren sehr abweisend und zickig auf Neuzugänge, egal welchen Geschlechts. Hier ist Geduld und Vorsicht gefragt, es kann mehrere Wochen oder gar Monate dauern, bis der fremde Eindringling im Revier akzeptiert wird.
Wenn Ihre Katze länger als Einzelkatze gelebt hat, oder schon "richtig erwachsen" ist, dann sollten Sie von der "Hau-Ruck-Methode" absehen und den Neuzugang nicht einfach so direkt in die Wohnung setzen. Richten Sie erstmal einen extra Raum mit allem Zubehör für eine Katze her.
Ersetzen Sie die Zimmertür durch eine einfache provisorische Gittertür, z.B. Dachlatten mit "Hühnerdraht" bespannen. So können sich die Tiere langsam durch das Gitter kennenlernen, ohne dass es zu erzwungenen Begegnungen kommt.
Tütteln Sie nicht ständig um die Tiere herum, das stört mehr als es hilft.
Wenn es, so nach ca. 1 Woche, aussieht als ob die Katzen sich an die Situation gewöhnt haben, neugierig aufeinander sind, sich nicht mehr anfauchen, knurren oder sich voreinander verstecken, dann kann man die eigene Katze auf dem Arm zu der neuen ins Einzelzimmer bringen.
Man setzt sie in einiger Entfernung zu der neuen Katze ab und wartet, was passiert. Wenn es nach Ärger aussieht, nimmt man einfach seine Katze hoch und verlässt mit ihr das Zimmer. Man muss es eben am nächsten Tag nochmal probieren, usw.
Wenn die Besuche dann ruhig und ohne Aggressionen oder Angst ablaufen, kann man die neue Katze in die Wohnung lassen. Wenn niemand zuhause ist, dann muss sie allerdings zur Vorsicht die erste Zeit wieder in ihrem Zimmer bleiben.
Ungeduld kann hier alles zunichte machen! Üben Sie keinen Druck aus, beobachten Sie sensibel die Reaktionen der Tiere und lassen Sie ihnen Zeit. Wenn Sie alles richtig machen, dann werden sich die Katzen nicht nur tolerieren, sondern auch wirklich gut verstehen.
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